Schlagzeilen und Skandale über unsere Nahrung sind in den Medien keine Seltenheit mehr. Nach Rinderwahnsinn und anderen Fällen dominiert derzeit der Dioxin-Skandal die Nachrichten. Einen positiven Aspekt bringen Skandale allerdings mit sich: Der Umsatz von Bio-Produkten steigt.
Auch in Coline Serreaus neuem Film geht es um unsere tägliche Nahrung – um gutes und schlechtes Essen. Ihr gleichnamiger Dokumentarfilm „Good Food - Bad Food“ kommt Ende Januar 2011 in die Kinos. Bekannt geworden ist die Regisseurin Coline Serreau mit Komödien wie „Drei Männer und ein Baby“. Ihre Wurzeln liegen allerdings im Dokumentarfilm, und hierhin kehrt sie auch immer öfter zurück. Ihr letztes Werk hierbei war „Der grüne Planet“ (1996), eine gesellschaftskritische Science-Fiction-Komödie.
In den Medien wird immer mehr über Futtermittel-Skandale, den Horror von Tiertransporten, künstliche Nahrungsmittel, Schlachtmethoden, Massentierhaltung und eine von Pestiziden durchtränkte Landwirtschaft berichtet.
Mit ihrem neuesten Film reiht sich Regisseurin Coline Serreau ein in die Riege kritischer Filmemacher zum Thema Ernährung. Im Gegensatz zu Erwin Wagenhofers Dokumentarfilm „We Feed The World“ prangert Serreau nicht (nur) die Skandale der Lebensmittelkonzerne und deren Methoden bei der Nahrungsproduktion an, sondern versucht Mittel und Wege aufzuzeigen, wie man es besser machen könnte. Die Kritik überlässt sie dabei primär ihren Interviewpartnern. Dabei werden Zahlen und Fakten präsentiert, die die volle Aufmerksamkeit des Zusehers fordern und die die Agrarwirtschaft nicht ignorieren kann.
Blühende Äcker, in Vergessenheit geratene Gemüsesorten und viele andere Beispiele zeigen Möglichkeiten einer funktionierenden ertragreichen Landwirtschaft auf – ohne den Einsatz von Kunstdünger und andern chemischen Hilfsmitteln. Serreau lässt Bilder und Fakten sprechen: Unabhängige indische Reisbauern bestellen ihre Felder mit organischem Natur-Dünger, unter Verzicht auf jegliche Chemie und damit deren Konsequenzen für Mensch und Natur. Die Bauern stellen zum Beispiel auch ihre Pflanzenschutzmittel in Eigenproduktion auf natürlicher Basis her – nur ein Beispiel für ein weltweites Netzwerk an Biobauern, bei denen nicht nur „Bio“ draufsteht, sondern auch drin ist.
Als Botschaft des Films versteht man letztendlich, dass man die Weltbevölkerung komplett mit biologischer Nahrung versorgen und dabei auf die Unmengen heute eingesetzter chemischer Hilfsmittel verzichten kann.